Ansprache  anlässlich der Verabschiedung vom Vorsitzenden Erhard Huppert

am 13.03.09 bei der Generalversammlung im „Plettenberger Hof“

vom stellv. Vorsitzenden Hubert Kersting

 

 

Lieber Erhard, liebe Gerlinde, liebe Heimatfreunde,

 

heute ist ein ganz besonderer Tag für den Heimatverein. Erhard hatte in seiner Laudatio Wilhelmine für ihre langjährige Arbeit im Vorstand gedankt und in einer sehr emotionalen persönlichen Ansprache unseres plötzlich verstorbenen Ehrenmitgliedes Josef Meinke gedacht.

 

Nun ist es mir eine besondere Ehre und Aufgabe auch Dir, lieber Erhard, für Deine langjährige Tätigkeit als Vorsitzender des Heimatvereins zu danken.

 

Liebe Anwesende, ich mache keinen Hehl daraus, dass nicht nur ich sondern auch der ganze Heimatverein bedauert, dass Erhard seinen Vorsitz aus gesundheitlichen Gründen abgibt. Er hatte es ja schon bei der letzten Generalversammlung 2008 angedeutet. Seit 2 Jahren haben ihn immer neue gesundheitliche Probleme aus der Bahn geworfen und zum Umdenken für den weiteren Lebensweg gezwungen. Gesundheit geht nun einmal vor und Stress ist Gift für die eigene Genesung! Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute für die Zukunft und besonders Gesundheit im Kreise seiner Lieben und bei uns im Heimatverein.    

 

 

Erhard Huppert (l.) erhält aus der Hand des

neuen Vorsitzenden Hubert Kersting ein Abschiedsgeschenk

 

Ich möchte einen kurzen Rückblick über Deine vergangenen 13 Jahre im Vorstand, davon 2 Jahre Stellvertreter, als Vorsitzender des größten Heimatvereins im Kreis Coesfeld geben, seit Deinem Amtsantritt 1998 ist die Mitgliederzahl des Heimatvereins von 550 auf fast 650 angestiegen. Eine stolze Zahl, an der Du großen Anteil hattest. Als Du 1998 den Vorsitz von Ludwig Kersting übernahmst, war Dir sicherlich noch nicht bewusst, auf was Du Dich eingelassen hattest – und das gilt auch für Deine liebe Ehefrau Gerlinde.    

 

Die hervorzuhebenden Etappen unter Deinem Vorsitz in knapper chronologischer Reihenfolge waren:

·        1999   Schnadgang mit den Heimatfreunden Werne

·        2000   Feier zum 25-jährigen Jubiläum des Heimatvereins mit vielen     Vereinen und Gästen in der Mensa der FHF Nordkirchen

·        2003   Erwerb mit vollständiger Sanierung und Erneuerung des Heimathauses bis zur Fertigstellung 2005 und der offiziellen Eröffnung und großen Einweihungsfeier am 11. September 2005   

·        2006   Ausstellungen „Flucht und Vertreibung“ sowie „Totenzettel

·        2007   Aufstellung des Gedenksteins „Flucht und Vertreibung“ in Capelle

·        2007 Schnadgang der Heimatvereine Selm, Ermen und Nordkirchen mit Aufstellung eines Findlings am „Dreiländereck“

 

Noch viele weitere Tätigkeiten von Dir könnte ich nennen, so u.a. Dein Engagement in der Laienspielschar, Deine monatlichen Klönabende im Heimathaus oder Deine Rolle als Kiepenkerl. Dazu Deine perfekte Plattdeutsche Sprache mit Weitergabe bei den Vorlesewettbewerben in den Grundschulen.  

 

Als besondere Leistung von Dir möchte ich an dieser Stelle doch hervorheben:

Ohne Dich hätten wir wahrscheinlich heute nicht unser wunderschönes Heimathaus. Der große Gönner des Heimatvereins hat einmal gesagt, ohne Erhard als Vorsitzenden hätte er es sich überlegt, das Geld für den Kauf der alten Gaststätte Steffens zu spenden.

 

Die Jahre von 2003 bis 2005 haben Dir beim Umbau und Renovierung des Heimathauses mache Nerven gekostet und viel graue Haare bereitet – auch Deiner Gerlinde.

Du hattest in dieser Bauphase kaum Zeit für Frau und Familie und so manches Mal war nicht nur eitler Sonnenschein in Deinem Leben. Aber dank Deiner Ausgeglichenheit und inneren Ruhe hast Du immer einen kühlen Kopf bewahrt und alles zum Wohle des Heimathauses und des Heimatvereins unternommen. Viele Wogen mussten geglättet werden und manches unangenehme musstest Du Dir anhören.

 

Wenn man von „Erhard“ sprach, wurde schon mal der Name „Mr. Heimathaus“ benutzt und wie oft Du nach später Arbeit im Heimathaus den Heimweg nicht mehr schafftest und im alten Schlafzimmer des Heimathauses genächtigt hast, weiß nur Du – Nachthemd, Bett und alles weitere – auch der Nachttopf - sind ja dort oben vorhanden.            

 

Viel delegieren musstest Du und viele Anträge, Gespräche mit Institutionen und Notaren hast Du geführt, um den Kaufvertrag und die Zuschüsse oder Spenden für die Renovierung unseres Heimathauses zu erwirken.

 

Für diese besondere Leistung kann Dr der Heimatverein gar nicht genug danken!

 

Besonders die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde und die gute „Chemie“ zwischen Bürgermeister, Bauamtsleiter und unserem Vorsitzenden sollte hier besonders erwähnt werden.

 

Liebe Heimatfreunde,

der Vorstand und weitere Mitglieder des Beirates haben in einer gesonderten Sitzung beraten, wie wir die große selbstlose Leistung von Erhard Huppert würdigen könnten. Wir wollten - ich sage wollten - heute der Versammlung vorschlagen, Erhard zum Ehrenmitglied zu ernennen. Erhard hatte aber von diesen Gedanken „Wind“ bekommen und trotz einiger intensiver Gespräche zwischen ihm und mir, lehnt er eine besondere Würdigung kategorisch ab. Diesen Wunsch müssen wir, ich sage leider, akzeptieren und hinnehmen. Es spricht aber für seine Bescheidenheit oder mit seinen Worten gesagt, das war mein „Job“ als Vorsitzender und diese Arbeit habe für die Gemeinschaft gerne getan.

Der neue Vorsitzende wird es schwer haben, ein würdiger Nachfolger von Dir zu werden. Für mich war es eine große Ehre und es hat Spaß gemacht mit Dir in den vergangenen Jahren im Vorstand arbeiten zu dürfen.  

 

Lieber Erhard,

noch einmal ganz lieben Dank für Dein selbstloses Engagement als Vorsitzender im Heimatverein. Als Geschenk überreiche ich Dir im Namen aller Heimatfreunde dieses Kunstwerk aus Sandstein. Auf ihm sind das Heimathaus, das Wappen der Gemeinde sowie Erhard als Kiepenkerl dargestellt und eingraviert. Möge es einen schönen Platz in Eurem Wohnzimmer finden. Das Bild hat übrigens der uns allen bekannte Künstler Fabritius aus Herbern entworfen und hergestellt.

 

Liebe Gerlinde,

komme doch bitte einmal nach zu mir nach vorne. Auch Dir möchte ich im Namen des Heimatvereins  ganz herzlich danken. Ohne Dein Verständnis, Deine Geduld, Toleranz und Unterstützung für das Hobby Deines Mannes wäre er sicher nicht in der Lage gewesen, seinen anstrengenden Job als  Vorsitzender wahrzunehmen.

Dir möchte ich als kleiner Dank diesen Blumenstrauß überreichen und beglücke uns weiter mit Deinem herzlichen Lachen und Deiner Liebenswürdigkeit.

 

Liebe Heimatfreunde, ein ganz besonderer Applaus gehört Gerlinde und Erhard Huppert.