350-jähriges Bestehen
Jubiläum der Capeller Schule beginnt mit einer
Ausstellung
CAPELLE Die Capeller Schule feiert am 8. September ihr 350-jähriges
Bestehen. Zum Auftakt der Jubiläumsfeier wird im Heimathaus eine Ausstellung
zur Capeller Schule gezeigt. Unter den kostbaren
Stücken ist auch ein ganz besonderer Schreibtisch zu sehen.Von
Nico Drimecker
Ludger Hanke und Berni Hols vom Heimatverein haben mit viel Forschung und
Unterstützung von den Capellern ein Buch geschaffen,
das unter anderem Klassenfotos seit dem Ersten Weltkrieg
beinhaltet. (Foto: Nico Drimecker)
Mehr als 2500 Namen, so viele müssen es wohl sein.
Schüler, die die Capeller Schule seit dem Ersten
Weltkrieg besucht haben. Ehrfurchterweckend müsste die Zahl der Kinder und
Jugendlichen sein, die seit der Gründung vor 350 Jahren in der Schule gepaukt
haben.
Kaum weniger Ehrfurcht verdient die Arbeit vieler Capeller,
die daran gearbeitet und mitgeholfen haben, ein ordentliches Fest für den
„Geburtstag“ der Schule und ein ordentliches Drumherum zu schaffen.
Geburtstag am 8. September
Der Geburtstag wird zwar erst am 8. September
gefeiert, aber los geht es am kommenden Samstag mit einer Ausstellung, die im
Heimathaus öffnet. Aus privaten Nachlässen zeigt sie zum Beispiel das
Schreibwerkzeug der Schüler und Lehrer von damals: Tintenfass, Feder,
Schiefertafel. Landkarten, Klassenbänke, Lehrerpult, Schultaschen.
Historische Bilder zeigen, wie Schule damals aussah
– und vielleicht riecht es sogar noch nach früher. Josef Rößmann
vom Heimatverein ist glücklich, dass gerade 2009 ein Buch von Sabine Alfing einige offene Stellen schloss. „Das war für die
Ausstellung hilfreich.“
Zurück in die Schulzeit
Josef Rößmann hat sich
darum gekümmert, dass sich an sechs Tagen Besucher in die eigene Jugend oder in
eine ferne, fast unvorstellbare Schulvergangenheit zurückversetzen lassen können.
„Highlight ist das ehemalige Arbeitszimmer.“ Dort nämlich stehen – ebenfalls
aus privaten Nachlässen geliehen – das Pult, der Federhalter und ein Kalender,
die dem Schuldirektor Johannes Herbsthoff gehört haben. Von 1914 bis 1947
leitete er die Schule.
Noch weiter in der Zeit zurück führt ein Buch, das
der Heimatverein zum Schuljubiläum drucken lässt. Das gebundene Werk selbst
erscheint durchaus als Highlight: Klassenfotos, die fast 100 Jahre alt sind.
Das älteste sei von 1915. „Fast alle sind mit allen Namen versehen“, sagt Berni
Hols mit ein wenig Stolz.
Lücken schließen
Was aber kein Verdienst nur vom Heimatverein sei.
„Viele Capeller und Lehrer und Vereine haben
geholfen.“ Das ist keine Floskel. Berni Hols erzählt
von der Recherche mit Ludger Hanke, etwa, wie sie Fotos auf DIN-A-4
vergrößerten und den älteren Capellern gaben, ihnen
auch Lupen liehen, um die Gesichter besser zu erkennen. Auch kam es vor, dass
die beiden mal zwei Stunden mit jemandem zusammensaßen und die Vergangenheit
rekonstruierten. Aber: „Lücken gibt es immer“, sagt Berni Hols.
Die werden auf den fast 200 Seiten kaum auffallen.
Verzeihbar. Der Verkauf des Buches beginnt mit der Ausstellung im Heimathaus.
Für das Drumherum im Voraus ist also gesorgt. Bleibt nur die Frage offen, wie
viele Gäste zu der Geburtstagsfeier kommen.