Gemeinde hat ihr Gesicht verändert

NORDKIRCHEN Alte Fotos wecken Erinnerungen. Wenn man auch noch selbst darauf zu sehen ist, oder Personen die man kennt, ist es noch mal so interessant. "Das ist doch Oma Thres als Zehnjährige", rief jemand. "Und das hier bin ich!" Hubert Kersting deutet auf einen kleinen Jungen unter vielen Kindern. Er zeigte im Bürgerhaus alte Ansichtskarten, Fotos und topografische Karten von Nordkirchen und dem Schloss, die der Geschichtskreis des Heimatvereins zusammengetragen hatte.

 

Die interessierten Besucher staunten nicht schlecht, wie sich Nordkirchen im Laufe der Zeit verändert hat. Da lag das heutige Bürgerhaus, das 1894 als Kinderbewahranstalt gebaut wurde, 1935 weit außerhalb des Dorfkerns, zwischen zahlreichen Nutzgärten.

 

Badeanstalt für die arme Bevölkerung

Am Wehrturm befand sich zu dieser Zeit neben der Feuerwehr eine öffentliche Badeanstalt für die arme Bevölkerung. Fast idyllisch wirkte der Krampeneck, gegenüber Kaufhaus Borgard, mit ungepflasterter Straße und begrünten Hausfassaden.

 

Und so mancher Straßenzug hat sein Gesicht völlig verändert. Bei einigen Aufnahmen gab es Probleme, Häuser oder Straßen richtig zuzuordnen, denn viele Gebäude mussten Stadtplanungen Platz machen.

 

Wo das Haus Dornhege stand, konnte nicht eindeutig geklärt werden. Von der Schlossstraße gab es gleich mehrere Aufnahmen und Ansichten. Oft war der Plettenberger Hof (früher Krietemeyer) zu sehen, der im Lauf der Jahrzehnte sein Gesicht veränderte. Da gab es auch einmal eine Zapfsäule vor dem Eingang.

 

Die erste Tankstelle

"Das war die erste Tankstelle in Nordkirchen", wusste Kersting. Kopfschüttelnd betrachteten die Besucher die Fotos aus der NS-Zeit. Für den Besuch der "alten Garde" am 16. Juni 1939 wurden die Häuser besonders geschmückt, herausgeputzt und mit NS-Fahnen ausgestattet. Daran konnten sich noch einige erinnern. Fotos und Ansichten können auf der Internetseite des Heimatvereins angeschaut werden.

 

Dienstag, 18. März 2008 Quelle: Ruhr Nachrichten (Nordkirchen)