DIE ST. MAURITIUS-KIRCHE ZU NORDKIRCHEN

HIER HÄNGT DIE ÄLTESTE BRONZEGLOCKE WESTFALENS





Inga Behrendt und Franz Gruschka haben eine sehr interessante Broschüre über die Mauritiuskirche herausgebracht. Hier findet man nicht nur Informationen über den Bau der Kirche, sondern die beiden Herausgeber erläutern auch Orgel, Geläut und Pfarrpatron `Heiliger Mauritius'.



Der Heilige Mauritius, Pfarrpatron

erlitt als Anführer der thebaischen Legion am 22. September 300 unter Kaiser Maximilian Herkulius das Martyrium im Kanton Wallis, Schweiz. Im Kirchraum befindet sich unter der Orgelbühne eine Statue vom heiligen Märtyrer Mauritius ebenso wie eine Statue vom Heiligen Stephanus.



Der Kirchbau

wurde 1715 nach dem Plan von Gottfried Laurenz Pictorius vorgenommen. Graf Nikolaus Franz Esterhazy ließ 1884 die barocke Kirche auf seine Kosten renovieren. Der Kirchraum wurde 'romanisiert'. Aus dieser Zeit sind die beiden Chorstühle erhalten.



Für den Chorraum

schuf der aus Werne stammende Kunstmaler Heinrich Repke 1912 das Chorgemälde der Pfarrkirche. Dargestellt ist der 'Gnadenstuhl", die heilige Dreifaltigkeit. Der Chorraum wurde nach dem Konzil 1979 vom Künstler Pönsgen (Düsseldorf) umgestaltet; er schuf die Chorfenster, den runden Altar und den Ambo,



Der barocke Holztabernakel (18. Jahrhundert) wurde bei einer Auktion in Saarbrücken erworben und im März 1991 im Chorraum aufgestellt. Er ist etwa so alt wie die Mauritius-Kirche.



Im Mittelschiff

findet man zwei Seitenaltäre aus den Jahren 1890 bis 1900. Der linke Altar ist der Gottesmutter geweiht, der rechte dem Herzen Jesu.



In der Außenseite der Kanzel sind zwei biblische Ereignisse kunstvoll dar estellt, nämlich 'Jesus im Gespräch mit der Frau am Jakobsbrunnen' und `Jesus überreicht den Schlüssel an Petrus'.



Der Werner Künstler Heinrich Repke schuf ebenfalls die 14 Kreuzwegbilder, die im Mittelschiff der Kirche angebracht sind.



Im Kirchraum findet man noch weitere Heiligenstatuen, so eine des heiligen Antonius, des Heiligen Josef, des Heiligen Aloisius, der Heiligen Elisabeth und der Heiligen Katharina.



Für die Taufkapelle

fertigte vermutlich Altmeister Achtermann die Kreuzigungsgruppe. Dort befindet sich auch der romanische Taufstein von 1225 bis 1250, eine Strahlenmadonna aus dem 15. Jahrhundert und die Kolpingstatue, die anlässlich des 50-jährigen Bestehens der hiesigen Kolpingfamilie aufgestellt wurde.



In der Beichtkapelle

steht der alte Beichtstuhl der Pfarrkirche. Er wurde 1985 von der Firma Schemmann (heute Wiedenhorst) zum 'Beichtzimmer' umgestaltet.



Eine Besonderheit

in der Pfarrkirche St. Mauritius stellen die zwei ausdrucksstarken Buntglasfenster in der Taufkapelle und in der Beichtkapelle dar. Beide wurden 1912 anlässlich der Erstkommunion der Söhne des Herzogs von Arenberg, Engelbert und Erich gestiftet.



Domus Mea Domus Orationis

Dieses Jesaja-Wort finden wir eingraviert im barocken Hochportal. Es will alle Besucher der Kirche daran erinnern: 'Mein Haus ist ein Haus des Gebetes' (Jes 56,7).



Partnerschaften bestehen mit der Gemeinde St. Marien in Mtendere/Zambia und

Ndola, auch mit der Gemeinde St. Marien in Niederorschel im Eichsfeld.

Zur Gemeinde St. Mauritius gehören 3000 Gemeindemitglieder



Geläut

Gußiahr To n cm Material Gießer, Ort

1200 as 98 Bronze Merbodo

(älteste Bronzeglocke in Westfalen)

1731 as 87 Bronze Joh. Schweys, Münster

1704 f 118 Bronze Joh. Fricke, Gütersloh

1857 Umguss Edelbrock, Gescher

1937 des 150 Bronze Edelbrock, Gescher

1951 des 150 Bronze Edelbrock, Gescher



Die Orgel



wurde 1985/1986 von der Firma Fleiter aus Münster mit 24 Registern gebaut. Sie hat Schleifladen, eine mechanische Spiel- und eine elektrische Registertraktur. Mit ihrem barocken Prospekt fügt sie sich gut in den Kirchenraum ein.



Im Frühjahr 1998 wurde der `Offenbass 8' im Pedal gegen ein neues Register ausgetauscht. Sämtliche Stimmen wurden neu- und nachintoniert, die Windversorgung verbessert. Man öffnete auch das Orgelgehäuse aufgrund des Temperaturausgleichs und der Schallabstrahlung.